Ich bekam das John Jake's Buch "Mut zur Sehnsucht" geschenkt und beschreibe hier kurz den Inhalt.
Der Buchtitel hat kaum etwas mit dem Inhalt zu tun, ähnlich wie "Die Erben Kains" mit "North and South". Auch hier trifft der englische Originaltitel wesentlich genauer den Kern der Handlung: "On Secret Service", also "Im Geheimdienst".
johnjakes.com/recentreleases.htm
Thema ist die Spionagetätigkeit, die während des Bürgerkriegs auf beiden Seiten unternommen wurde. Wie wir es von John Jakes erwarten, hat er fiktive Figuren in historisch korrekte Handlungen eingebettet. Er hat auch wieder sehr viel recherchiert und erwähnt zahlreiche historische Figuren und Geschehnisse korrekt, so z.B. das der spätere General McClellan vor dem Krieg Direktor einer Eisenbahngesellschaft in Ohio war und der Allan Pinkerton, Leiter des gleichnahmigen Detektivbüros, zu seinen ergebenen Freunden zählte.
Die fiktive Handlung besteht aus mehreren jungen Leuten, die sich zu Kriegsbeginn im Großraum Washington und Nord-Virginia wiederfinden und mehr oder weniger miteinander zu tun haben. Und um die Sache spannend zu machen, entstehen daraus zwei romantische Liebesbeziehungen aus Partnern der jeweils anderen Seite.
Hauptfiguren der Handlung sind:
Alonzo "Lon" Price aus Ohio, 22, Sohn eines Predigers und Sklavereigegners. Seine Leidenschaft für Detektivromane führt ihn in die Dienste von Allan Pinkerton. Als Pinkerton mit General McClellan nach Washington geht, um für diesen Feindesaufklärung zu betreiben, wird auch Lon in diesen Konflikt hineingezogen.
Margaret Miller aus Baltimore, MD, 20, Tochter eines sezessionistischen Zeitungsverlegers. Ihr Vater wird kurz nach Kriegsausbruch auf einer verschwörerischen Geheimversammlung erschossen. Margaret zieht nach Washington und beginnt unter der Anleitung ihrer Freundin, der konföderierten Spionin Rose Greenhow, Botendienste für die Südstaaten zu verrichten.
Der Zufall will es, dass sich Margaret und Lon in Washington über den Weg laufen. Beide entwickeln eine romantische Faszination für den anderen, aber die gegensätzliche politische Haltung steht zwischen ihnen. Als Lon bei der Verhaftung der Spionin Rose Greenhow beteiligt ist, versucht er entgegen seines Auftrages, Margaret zu warnen. Und als auch Margaret schließlich verhaftet wird, besucht er sie sogar im Gefängnis. Besonders Margaret ist hin und her gerissen zwischen der schon länger bestehenden taktischen Verlobung mit einem britischen Großhändler Donal McKee und Lon, von dem sie aber auch vermutet, dass er etwas mit dem Tod seines Vaters zu tun hat (die Schießerei hatten tatsächlich Pinkerton's Detektive ausgelöst, aber Lon war nicht dabei). Als sich zwei Jahre später ihre Wege in New York kreuzen, beginnen sie eine Liebesbeziehung.
Cicero Miller, Margaret's Bruder, körperlich eingeschränkt (verkrüppelter Fuß, Glatze), dafür umso hitzköpfiger als Sezessionist mit starkem Hang zu Grausamkeiten. Er geht in die Dienste des konföderierten Geheimdienstes und wird so auch direkter Gegner von Lon, den er mehrmals grausam foltert. Irgendwie erinnert mich diese Figur an Elkanah Bent, denn selbst nachdem Cicero eigentlich im Feuer eines brennenden Hauses umgekommen sein müsste, taucht er später - mit Brandwunden entstellt - wieder auf.
Hanna Siegel, Tochter eines aus Österreich stammenden ex-Offiziers, der fortwährend bei der US-Regierung um besser bezahlte Aufgaben buhlt. Hanna ist Schauspielerin, strenge Unionistin, und bis Kriegsbeginn beste Freundin von Margaret Miller. Das Zerbrechen dieser Freundschaft ist Symbol für die Zerrissenheit des Landes und auch der Stadt Washington zwischen beiden Seiten des Krieges. Die abtendteuerlustige junge Frau verkleidet sich zu Kriegsbeginn mehrmals als Unions-Soldat und nähert sich den südlich von Washington liegenden Fronten.
Frederick Scott "Fred" Dasher aus Virginia, West-Point Jahrgang 1857, US-Lieutenant, trinkt etwas viel, wechselt zu Kriegsbeginn die Seiten und reitet als Major in der 1. Virginia-Kavallerie unter J.E.B. Stuart. Unter seinen Klassenkameraden auf der Akademie waren auch Charles Main und Billy Hazard, und als Hampton's Reiter 1862 zur Einheit gehören, trifft er Charles und unterhält sich mit ihm, unter anderem über Augusta.
Hanna's Abenteuerlust führt sie einmal bis in ein Unions-Zeitlager, ausgerechnt in das Hauptquartier von US-General John Pope, das kurz darauf von J.E.B. Stuart's Reitern überfallen wird. Zwei verrohte Südstaaten-Soldaten finden Hanna in einem der Zelte und wollen ihr Gewalt antun, aber Fred geht dazwischen. Auch die gegensätzlichen Hanna und Fred sind sich auf Anhieb sympatisch. Fred lässt sie entkommen um ihr das Südstaatengefängnis zu ersparen, verliert dafür aber seinen militärischen Rang. Als Fred Jahre später für einen geheimen Botendienst nach Washington geschickt wird, tritt er Hanna wieder und auch sie beginnen eine romantische Beziehung.
John Jakes versucht in seinen Romanen, die willkürliche Grausamkeit eines Krieges nachzuzeichnen, indem er mitunter wichtige Figuren und Sympthieträger ganz plötzlich und unspektakulär sterben lässt. In "North and South" war dies Orry Main. Hier ist es Fred Dasher, der bei einer Übergabe gestohlener Dokumente erschossen wird - ausgerechnet von Hanna's Vater. Auch Fred verliert zwei Begleiter: sein früher Detektivpartner wird wegen einer einzigen falschen Bewegung von einer konföderierten Patruille erschossen, und ein befreundeter Farbiger wird bei den Unruhen in New York gelyncht.
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Der Buchtitel hat kaum etwas mit dem Inhalt zu tun, ähnlich wie "Die Erben Kains" mit "North and South". Auch hier trifft der englische Originaltitel wesentlich genauer den Kern der Handlung: "On Secret Service", also "Im Geheimdienst".
johnjakes.com/recentreleases.htm
Thema ist die Spionagetätigkeit, die während des Bürgerkriegs auf beiden Seiten unternommen wurde. Wie wir es von John Jakes erwarten, hat er fiktive Figuren in historisch korrekte Handlungen eingebettet. Er hat auch wieder sehr viel recherchiert und erwähnt zahlreiche historische Figuren und Geschehnisse korrekt, so z.B. das der spätere General McClellan vor dem Krieg Direktor einer Eisenbahngesellschaft in Ohio war und der Allan Pinkerton, Leiter des gleichnahmigen Detektivbüros, zu seinen ergebenen Freunden zählte.
Die fiktive Handlung besteht aus mehreren jungen Leuten, die sich zu Kriegsbeginn im Großraum Washington und Nord-Virginia wiederfinden und mehr oder weniger miteinander zu tun haben. Und um die Sache spannend zu machen, entstehen daraus zwei romantische Liebesbeziehungen aus Partnern der jeweils anderen Seite.
Hauptfiguren der Handlung sind:
Alonzo "Lon" Price aus Ohio, 22, Sohn eines Predigers und Sklavereigegners. Seine Leidenschaft für Detektivromane führt ihn in die Dienste von Allan Pinkerton. Als Pinkerton mit General McClellan nach Washington geht, um für diesen Feindesaufklärung zu betreiben, wird auch Lon in diesen Konflikt hineingezogen.
Margaret Miller aus Baltimore, MD, 20, Tochter eines sezessionistischen Zeitungsverlegers. Ihr Vater wird kurz nach Kriegsausbruch auf einer verschwörerischen Geheimversammlung erschossen. Margaret zieht nach Washington und beginnt unter der Anleitung ihrer Freundin, der konföderierten Spionin Rose Greenhow, Botendienste für die Südstaaten zu verrichten.
Der Zufall will es, dass sich Margaret und Lon in Washington über den Weg laufen. Beide entwickeln eine romantische Faszination für den anderen, aber die gegensätzliche politische Haltung steht zwischen ihnen. Als Lon bei der Verhaftung der Spionin Rose Greenhow beteiligt ist, versucht er entgegen seines Auftrages, Margaret zu warnen. Und als auch Margaret schließlich verhaftet wird, besucht er sie sogar im Gefängnis. Besonders Margaret ist hin und her gerissen zwischen der schon länger bestehenden taktischen Verlobung mit einem britischen Großhändler Donal McKee und Lon, von dem sie aber auch vermutet, dass er etwas mit dem Tod seines Vaters zu tun hat (die Schießerei hatten tatsächlich Pinkerton's Detektive ausgelöst, aber Lon war nicht dabei). Als sich zwei Jahre später ihre Wege in New York kreuzen, beginnen sie eine Liebesbeziehung.
Cicero Miller, Margaret's Bruder, körperlich eingeschränkt (verkrüppelter Fuß, Glatze), dafür umso hitzköpfiger als Sezessionist mit starkem Hang zu Grausamkeiten. Er geht in die Dienste des konföderierten Geheimdienstes und wird so auch direkter Gegner von Lon, den er mehrmals grausam foltert. Irgendwie erinnert mich diese Figur an Elkanah Bent, denn selbst nachdem Cicero eigentlich im Feuer eines brennenden Hauses umgekommen sein müsste, taucht er später - mit Brandwunden entstellt - wieder auf.
Hanna Siegel, Tochter eines aus Österreich stammenden ex-Offiziers, der fortwährend bei der US-Regierung um besser bezahlte Aufgaben buhlt. Hanna ist Schauspielerin, strenge Unionistin, und bis Kriegsbeginn beste Freundin von Margaret Miller. Das Zerbrechen dieser Freundschaft ist Symbol für die Zerrissenheit des Landes und auch der Stadt Washington zwischen beiden Seiten des Krieges. Die abtendteuerlustige junge Frau verkleidet sich zu Kriegsbeginn mehrmals als Unions-Soldat und nähert sich den südlich von Washington liegenden Fronten.
Frederick Scott "Fred" Dasher aus Virginia, West-Point Jahrgang 1857, US-Lieutenant, trinkt etwas viel, wechselt zu Kriegsbeginn die Seiten und reitet als Major in der 1. Virginia-Kavallerie unter J.E.B. Stuart. Unter seinen Klassenkameraden auf der Akademie waren auch Charles Main und Billy Hazard, und als Hampton's Reiter 1862 zur Einheit gehören, trifft er Charles und unterhält sich mit ihm, unter anderem über Augusta.
Hanna's Abenteuerlust führt sie einmal bis in ein Unions-Zeitlager, ausgerechnt in das Hauptquartier von US-General John Pope, das kurz darauf von J.E.B. Stuart's Reitern überfallen wird. Zwei verrohte Südstaaten-Soldaten finden Hanna in einem der Zelte und wollen ihr Gewalt antun, aber Fred geht dazwischen. Auch die gegensätzlichen Hanna und Fred sind sich auf Anhieb sympatisch. Fred lässt sie entkommen um ihr das Südstaatengefängnis zu ersparen, verliert dafür aber seinen militärischen Rang. Als Fred Jahre später für einen geheimen Botendienst nach Washington geschickt wird, tritt er Hanna wieder und auch sie beginnen eine romantische Beziehung.
John Jakes versucht in seinen Romanen, die willkürliche Grausamkeit eines Krieges nachzuzeichnen, indem er mitunter wichtige Figuren und Sympthieträger ganz plötzlich und unspektakulär sterben lässt. In "North and South" war dies Orry Main. Hier ist es Fred Dasher, der bei einer Übergabe gestohlener Dokumente erschossen wird - ausgerechnet von Hanna's Vater. Auch Fred verliert zwei Begleiter: sein früher Detektivpartner wird wegen einer einzigen falschen Bewegung von einer konföderierten Patruille erschossen, und ein befreundeter Farbiger wird bei den Unruhen in New York gelyncht.
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"Then there is nothing left for me but to go and see General Grant, and I would rather die a thousand deaths.
Gen Robert E. Lee, Appomattox Court House, 9. April 1865, 8.30 Uhr
Gen Robert E. Lee, Appomattox Court House, 9. April 1865, 8.30 Uhr